Thermo - Koagulation nach Dr. Siedow
TKS Zentrum und Orthopädische Privatpraxis

Die Orthopädiepraxis in München - Grünwald und im Münchner Umland mit Rundumversorgung.

Synonyme

Spinalstenose, verengter Wirbelkanal, Spinalkanalstenose, Wirbelkanalenge

Allgemeine Hinweise

die „Schaufensterkrankheit“

Bei der Spinalkanalstenose (Wirbelkanalenge) handelt es sich um eine degenerative (verschleissbedingte) Verengung des Wirbelsäulenkanals. Es kommt hierdurch zu einer Bedrängung des darin liegenden Rückenmarkes bzw. der darin verlaufenden Nervenwurzeln.

Kernspin LWSseitlich 01

Kernspinaufnahme Wirbelsäule (LWS seitlich)
mit Bandscheibenvorfällen
(klicken zum vergrößern)

Das Krankheitsbild tritt vorwiegend im höheren Lebensalter auf, betroffen ist meist die Lendenwirbelsäule. Die Einengung resultiert vorwiegend aus der Gelenkarthrose der kleinen Wirbelgelenke, die von beiden Seiten den Wirbelkanal einengen. Der Wirbelkanal kann zusätzlich durch ein Wirbelgleiten komprimiert werden. Der Patient mit einer Spinalkanalstenose ist in Ruhe praktisch beschwerdefrei, gehstreckenabhängig kommt es zu schmerzhaften Ausstrahlungen in die Beine, oft begleitet von einem Schwächegefühl. Man spricht deshalb auch von der Schaufensterkrankheit (Claudicatio spinalis), weil die Betroffenen, wie bei einem Schaufensterbummel, nach kurzen Gehstrecken stehen bleiben müssen, um eine Schmerzerleichterung zu erfahren. Zu allgemeinen Symptomen gehören chronische Rückenschmerzen (Lumbago), ggf. auch Gefühlsstörungen der Beine, z.B. Brennen, Ameisenlaufen oder Kältegefühl. Diagnostik: Die Spinalkanalstenose selbst kann in einfachen Röntgenaufnahmen nicht direkt erkannt werden. Schnittbildverfahren wie z.B. MRT (Magnetresonanztomographie) werden notwendig. In seltenen Fällen ist eine Myelographie sinnvoll. Bei einer Myelographie wird Kontrastmittel in den Nervenschlauch (Duralsack) injiziert, so werden die Engpässe sichtbar. Um eventuelle Nervenschädigungen ermitteln zu können, müssen erweiterte Untersuchungen z.B. Nerven / Muskelstrommessungen durchgeführt werden.

Ursachen

Durch den aufrechten Gang des Menschen ist die untere Lendenwirbelsäule mechanisch hoch belastet. Degenerative Veränderungen sind alters- und belastungsabhängig und in leichten Ausprägungen weit verbreitet. Es ist dabei weniger die Frage, ob sie sich entwickeln, sondern mehr die Frage, wie schnell die Verengung fortschreitet und ob sie klinische Beschwerden verursacht.

Im Rahmen des normalen Alterungsprozesses verlieren die Bandscheiben an Höhe und es kommt zur Osteochondrosis intervertebralis: einerseits zu Vorwölbungen der Bandscheibe, andererseits zu knöchernen Ausziehungen an den Wirbelkörpern (Spondylophyten). Weiter entstehen Arthrosen der kleinen Wirbelbogengelenke (Spondylarthrosen, Facettenarthrose). Diese Kombination lässt eine sanduhrförmige Einengung des Spinalkanals entstehen.

Die Stenose kann verschiedene Formen haben. Gelegentlich verlagert sich eine relativ intakte Bandscheibe im Wirbelzwischenraum und „rutscht“ zur Seite. Damit wird der Spinalkanal von einer Seite her bedrängt und es kommt zu deutlicheren Beschwerden.

Häufigkeit

In Abhängigkeit vom Alter nimmt die Häufigkeit ständig zu, da ja die Verschleißerscheinungen zunehmen. Über 70 Jährige haben nahezu zu 90% Spinalkanalstenosen, die jedoch nicht immer Beschwerden machen müssen.

Symptome

Die Beschwerden die durch eine Spinalkanalstenose hervorgerufen werden können sind vielfältig und wenig charakteristisch. Erst in sehr weit fortgeschrittenem Stadium tritt eine erkrankungsspezifische Symptomkonstellation (Krankheitszeichen) auf.

Zu den Symptomen gehören:

  • Rückenschmerzen (Lumbago). Je nach Grad der Erkrankung in Ruhe, bei Bewegung oder bei Belastung.
  • Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine (Lumboischialgie)
  • Gefühlsstörungen der Beine
  • Missempfindungsstörungen der Beine, z.B. Brennen, Ameisenlaufen, Kältegefühl
  • Schwächegefühl der Beine
  • Bewegungseinschränkung der Lendenwirbelsäule
  • Muskelverspannungen
  • Probleme beim Stuhlgang und / oder Wasserlassen

Krankheitstypisch für eine Spinalkanalstenose sind Rückenschmerzen mit Maximum beim Gehen und Ausstrahlung über das Gesäß in die Beine sowie ein Schwächegefühl der Beine. Durch Vorbeugen des Rumpfes, hinsetzen und hilegen bessern sich die Beschwerden.

Man spricht deshalb auch von der Schaufensterkrankheit (Claudicatio spinalis), weil die Betroffenen, wie bei einem Schaufensterbummel, nach kurzen Gehstrecken stehen bleiben müssen, um eine Schmerzerleichterung zu erfahren. Weil dies für die Patienten oft unangenehm und peinlich ist, wird so getan, als interessiere man sich für die Auslagen in den Schaufenstern.

Diagnose

Der klinische Befund ist zunächst uncharakteristisch. Funktionsstörungen und Schmerzen oder auch Reizungen der Ischiasnerven können durch sehr unterschiedliche krankhafte Veränderungen der Lendenwirbelsäule bedingt sein. Typisch für die spinale Stenose ist das Symptom der Claudicatio spinalis. Der Patient klagt über ziehende Schmerzen an der Vorder- oder Rückseite der Beine, wenn er eine kurze Strecke gegangen ist. Die Schmerzen bessern sich, wenn er sich hinsetzt oder den Oberkörper vorbeugt. Diese Schonhaltungen geben bereits erste Hinweise. Sie werden so eingenommen, dass der Spinalkanal durch das Beugen relativ weiter wird und die Reizung der Nervenstrukturen vermindert. Wenn die Patienten in extremen Fällen nur noch in der Lage sind, weniger als 100 m zu gehen, sind weitere Diagnostik und Therapie erforderlich. Die normale Röntgendiagnostik zeigt bereits erste Hinweise, der Nachweis kann mittels MRT-Untersuchung erfolgen.

Die Stenose verläuft häufig progredient und schreitet mit unterschiedlicher Geschwindigkeit fort. Nach einigen Jahren kommt es jedoch meist zu keiner Verschlechterung mehr. Neurologische Ausfälle sind selten.

Behandlung / Therapie

In der Regel beginnt die Spinalstenose schleichend, ihre Symptome werden nach und nach stärker. Zunächst können konservative Maßnahmen wie Gymnastik und Medikamente den Verlauf verzögern. Im fortgeschrittenen Stadium sind allerdings minimalinvasive oder neurochirurgische Eingriffe notwendig. Therapeutische Facetteninjektion Bei dieser Behandlung werden spezielle schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente unter stetiger Kontrolle mittels Computertomographie in oder an die erkrankten Wirbelgelenke injiziert. Das lokale Betäubungsmittel hat einen sofort schmerzlindernden Effekt, das Kortison hat eine entzündungshemmende Langzeitwirkung. Thermotherapie der Wirbelgelenke (Facettenkoagulation). Diese Therapieform stellt einen minimal - invasiven operativen Eingriff dar. Unter Bildwandlerkontrolle wird eine Sonde an das Wirbelgelenk platziert, über die eine Erhitzung auf 80°C für 1-2 Minuten erfolgt. Hierdurch werden die kleinen Nerven, die das Gelenk versorgen, verödet.

Prognose - Heilungschance

Mit den heutigen, modernen Behandlungsmethoden lässt sich in vielen Fällen eine deutliche Besserung der Beschwerden erzielen. Hierbei kommen zur Anwendung:

Und doch gibt es Patienten, die mit diesen Methoden nicht beschwerdefrei werden. Da können weitere operative Techniken verbunden mit einem Klinikaufenthalt Anwendung finden.

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