Synonyme
Radiofrequenzbehandlung, Radiofrequenztherapie, Thermotherapie, “heiße Nadel“, Hitzesonde.
Allgemeine Hinweise
Die zunehmenden alters- und abnützungsbedingten Schmerzen an der Wirbelsäule können sehr gut mit der Perkutanen Radiofrequenztherapie mittels Wärmesonde behandelt werden. Der größte Anteil dieser Schmerzen geht von den verschlissenen kleinen Wirbelgelenken (Facettengelenken) aus, die erfolgreich mit dieser Methode behandelt werden.
Seit über 10 Jahren wird diese Technik der Schmerztherapie von mir angewendet, inzwischen bei mehr als 5000 Patienten.
Für den Patienten wird diese Methode ohne großen Aufwand ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt, insbesondere ohne Narkose und ohne nachhaltige Schmerzen.
Der therapeutische Effekt der Schmerzfreiheit hält im Allgemeinen ein bis drei Jahre an. Der Eingriff wird von allen Krankenkassen bezahlt und dauert circa 30 Minuten.
Mit dieser Methode sind nur diejenigen Schmerzen behandelbar, die direkt von den kleinen Facettengelenken ausgehen. In der Regel sind diese Schmerzen mehreren benachbarten Facettengelenken zugeordnet, daher erstreckt sich die Behandlung auch über mehrere Wirbelgelenke. Es handelt sich meistens um zwei Sitzungen, da die Nerven in der ersten Sitzung nur auf einer Seite der Wirbelsäule behandelt werden.
Sinn und Zweck der Methode ist es, nur den für den Schmerz verantwortlichen kleinen Nerv auszuschalten, welcher das Facettengelenk versorgt. Schwerwiegende Nebenwirkungen gibt es bei sachgemäßer Anwendung nicht, es kann lediglich zu gelegentlichen, vorübergehenden Brennschmerzen oder Missempfinden im Behandlungsgebiet kommen.
Der Eingriff erfolgt in Bauchlage. Für diesen Eingriff müssen Sie nicht nüchtern sein, da eine Allgemeinnarkose nicht nötig ist. Es erfolgt eine örtliche Betäubung der Einstichstelle und des zu behandelnden Areals am Facettengelenk. Weder diese Injektion noch der Eingriff ist wesentlich schmerzhaft. Es wird nach der Betäubung eine dünne Kanüle, etwa so dick wie eine Spritzennadel, unter Röntgenkontrolle zielgenau direkt an den Gelenknerv platziert. Durch die Kontrolle in mehreren Ebenen wird sichergestellt, dass keine Verletzung der Spinalnerven oder des Rückenmarkes erfolgen kann.
Nachdem die Sonde korrekt platziert ist, werden die letzten 5 mm der Sondenspitze für 60 Sekunden auf 80°C erwärmt mittels der Radiofrequenztechnik. So werden die an dieser Stelle verlaufenden Schmerznervenfasern in ihrer Nervenleitfähigkeit unterbrochen, so dass sich der Schmerz nicht weiter wie vorher Ausbreiten kann.
Anwendungsbereiche
Akute und chronische Schmerzen bei Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke (Facetten).
Wirkungsweise
Über die lokale Erhitzung der Sondenspitze auf 80°C wird der schmerzleitende Nerv des Betreffenden Facettengelenkes praktisch verödet.
Bilder von einer Operation - Perkutane Nukleoplastie der Bandscheiben. (klicken zum vergrößern)
Risiken
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind durch die minimalinvasive und sehr schonende Technik sehr selten. Aber auch bei größter Sorgfalt des Operateurs und seiner Mitarbeiter können Komplikationen auftreten.
Entzündung
Jede Wunde oder jeder Einstich kann sich entzünden. In seltenen Fällen kann die Entzündung auf die Nachbarschaft des OP-Gebietes oder sogar auf den ganzen Körper übergreifen. Sie selber dürfen kein erhöhtes Infektionsrisiko beherbergen.
Bitte sagen Sie Bescheid, wenn Sie Fieber haben, sich krank fühlen oder irgendwo am Körper eine Infektion haben wie z.B. ein Furunkel, Abszess oder Eiterherd.
Nachblutung
Auch wenn bei Beendigung des Eingriffs keine Blutung zu erkennen ist, kann ein angestochenes Blutgefäß später wieder zu bluten beginnen. Vermeiden Sie bitte jegliche Wärme¬anwendung nach dem Eingriff für ca. einen halben Tag.
Nervenverletzung
Dies ist außerordentlich selten durch die vorher beschriebene Vorgehensweise, kann aber letztlich bei keinem Eingriff ganz ausgeschlossen werden. Insbesondere ist die Verletzung kleinster Hautnerven möglich, so dass es zu einer Herabsetzung des Gefühlsvermögens in umschriebenen Bereichen führen kann.
Schwellungen
Können kurzfristig auftreten, daher sollten am Op-Tag jegliche Wärmeanwendungen unterlassen werden.