Thermo - Koagulation nach Dr. Siedow
TKS Zentrum und Orthopädische Privatpraxis

Die Orthopädiepraxis in München - Grünwald und im Münchner Umland mit Rundumversorgung.

Synonyme

Bänderriss im Sprunggelenk; Bandruptur; Außenbandruptur; Fibulare Kapselbandruptur; Riss des Ligamentum fibulotalare anterius / posterius,Riss des Ligamentum fibulocalcaneare, OSG-Distorsion, Supinationstrauma, Bänderdehnung, Bänderzerrung, Fibulare Bandruptur, Distorsion Sprunggelenk.

Allgemeine Hinweise

Zu einer Verletzung des oberen Sprunggelenkes (OSG) kommt es häufig im Rahmen sportlicher Aktivitäten, aber auch im Alltag. Die meisten Ereignisse führen nicht zu schwerwiegenden strukturellen Schäden, d.h. zu einer Verletzung mit dauerhaften Folgen. Zumeist betroffen sind die Bänder des Außenknöchels, aber auch das Delta-Band des Innenknöchels kann zerreißen. Am Außenknöchel wird zwischen Ein, Zwei und Drei-Bandverletzung unterschieden. Alle Verletzungen mit Beteiligung von bis zu zwei Bändern werden im allgemeinen konservativ, frühfunktionell behandelt. Ein Riß aller drei Bänder sollte operativ versorgt werden.

Ursachen

Ein Bänderriss ist die häufigste Bandverletzung des menschlichen Körpers. Betroffen sind besonders Kontaktsportarten wie Fußball, Handball, Basketball, aber auch bei fast allen anderen Sportarten mit Laufen können die Bänder des Sprunggelenkes reißen. Durch das Umknicken des Fußes werden die Außenbänder am Sprunggelenk überdehnt und können je nach Schweregrad sogar reißen. Diese aus festem Bindegewebe bestehenden Bänder bilden die Verbindung zwischen den einzelnen Knochen und stabilisieren das Gelenk. Da die meisten Außenbandverletzungen während der Beugung des Fußes nach unten geschehen, ist in 65% der Fälle das vordere Außenband (Lig. talofibulare anterius) betroffen. Es wird gefolgt vom mittleren Außenband (Lig. calcaneotalare interosseum), das mit 20% betroffen ist, und dem hinteren Außenband (Lig. fibulocalcaneare). Studien zeigen, dass es oft zu einem Bänderriss kommt, wenn ältere Verletzungen am Sprunggelenk nicht vollständig auskuriert wurden. Verminderte Balance und Koordinationsfähigkeit im Sprunggelenk können eine weitere Ursache sein.

Häufigkeit

Zu den häufigsten Sportverletzungen und zu den häufigsten Verletzungen überhaupt gehören Schäden an den Außenbändern des Sprunggelenks. Der der Bänderriss ist die häufigste Ursache, warum ein Patient eine unfallchirurigische/ orthopädische Ambulanz aufsucht.

Symptome

Bei einer Bänderdehnung oder Zerrung kommt es zu Schmerzen und Schwellungen. Reißt ein Band, kann der Betroffene unter Umständen sogar ein Geräusch („Krachen“) hören. Zudem ist ein plötzlicher, heftiger Schmerz spürbar. Das verletzte Gelenk schwillt an und kann sich im Lauf der nächsten Stunden blau verfärben. Reißt das Außenband am Sprunggelenk, sieht man fast immer eine deutliche Blaufärbung. Das betroffene Gelenk kann je nach Schwere der Verletzung kaum noch oder überhaupt nicht mehr belastet werden.

Diagnose

Von großer Bedeutung ist bei der Diagnose zwischen Zerrung und Bänderriss zu unterscheiden. Die wichtigste Untersuchung beim Verdacht auf einen Außbenbandriss am Sprunggelenk ist nach wie vor der Schubladentest. Damit lassen sich Riss und Zerrung einfach unterscheiden. Durchgeführt wird der Test, der meist keine Schmerzen bereitet, am liegenden Patienten in Rückenlage. Während bei einer Zerrung keine Schubladenbewegung möglich ist, kann das Sprunggelenk bei einem Außenbandriss spürbar nach vorne aus dem Gelenk geschoben werden. Dazu kann mit einer Ulltraschall-Untersuchung auch ein Hinweis auf eine Einblutung in das Gelenk sich ergeben. Eine Röntgenaufnahme wird bei dem klinischen Verdacht auf eine knöcherne Beteiligung durchgeführt. Bei schweren Verletzungen mit Verdacht auf einen Syndesmosenriss (Band zwischen Schien- und Wadenbein) wird zur Sicherung und eventuell notwendige Op-Planung ein MRT (Magnetresonanztomographie) veranlasst. Die früher gehandhabte sogenannte „gehaltene Aufnahme“ ist inzwischen obsolet geworden.

Behandlung / Therapie

Konservative Therapie

Zumeist reißt das vordere Außenband allein oder auch zusammen mit dem mittleren Außenband. Nach Ausschluß einer knöchernen Verletzung und einer Syndesmosenruptur kommt die frühfunktionelle Behandlung zur Anwendung. Hierbei werden in den ersten Tagen nach der Verletzung abschwellende Verbände (Zinkleimverband, eventuell mit Tapeverband kombiniert) angelegt und der Patient erhält abschwellende Medikamente (Bromelain). Vom ersten Tag an soll der betroffene Fuß stabilisiert mit Verband voll belastet werden. Nach ein paar Tagen wird der Verband ersetzt und der Fuß von einer stabilisierenden Orthese (spezielle Sprunggelenksbandage) versorgt. Die trägt der Patient nun die nächsten 3-4 Wochen tagsüber und belastet weiterhin voll den Fuß.

Geschützt von der Orthese kommt es zur kompletten Ausheilung. Nach 4 Wochen wird auf eine nicht mehr so starre Knöchelbandage übergegangen, die noch 2 Wochen ständig tagsüber und danach die nächsten 3 Monate jeweils beim Sport getragen werden sollte.

Nach der Akutphase (ca. 14 Tage) kann zur besseren Regeneration des verletzten Gewebes eine Lasertherapie mit angewendet werden.

Nach dieser Behandlung sollte nach 6-8 Wochen wieder die volle Sportfähigkeit erreicht sein.

Operative Therapie

Zeigt sich bei der Diagnostik, dass alle drei Bänder gerissen sind und / oder eine Syndesmosenruptur so sollte eine operative Versorgung stattfinden, um eine spätere unausweichliche Instabilität des Sprunggelenkes zu vermeiden.

Prognose - Heilungschance

Innerhalb von ein bis zwei Wochen heilen in der Regel einfache Bänderdehnungen. Sind Kapselbänder gerissen, kommt es bei konservativer Therapie zu einer narbigen Defektheilung der Bänder. Meist reichen die vernarbten Bänder aus, um die ursprüngliche Funktion wieder übernehmen zu können. Wenn die Stabilität nicht ausreicht entsteht hierdurch eine Gelenkinstabilität. In diesen Fällen sollte eine operative Versorgung in Betracht gezogen werden. Solche Verletzungen können besonders bei Sportlern operativ versorgt werden.

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