Synonyme
Röntgen, Röntgendiagnostik, Röntgenaufnahme, durchleuchten, durchsichtig machen, X-ray, Röntgenuntersuchung, Röntgenstrahlen, Röntgenbild
Allgemeine Hinweise
Röntgen (nach dem Physiker Wilhelm Conrad Röntgen), auch Röntgendiagnostik steht für den Prozess des Durchstrahlens eines Körpers mit Röntgenstrahlen unter Verwendung eines Röntgenstrahlers sowie die Darstellung der Durchdringung des Körpers, etwa mittels eines fluoreszierenden Schirms oder eines Bildverstärkers (Durchleuchtung). Die Bilder werden entweder auf geeignetem Filmmaterial (Radiografie), Phosphorplatten oder mittels elektronischer Sensoren, zum Beispiel CCDs (digitale Radiografie), sichtbar. Röntgen ist ein weit verbreitetes bildgebendes Verfahren. Stand der Technik ist Digitales Röntgen.
In der Medizin dient das Röntgen zur Feststellung von Anomalien im Körper, die im Zusam-menhang mit Symptomen, Zeichen und eventuell anderen Untersuchungen eine Diagnose ermöglichen (Röntgendiagnostik). Die unterschiedlich dichten Gewebe des menschlichen (oder tierischen) Körpers absorbieren die Röntgenstrahlen unterschiedlich stark, so dass man eine Abbildung des Körperinneren erreicht (Verschattung, Aufhellung und andere Röntgenzeichen). Das Verfahren wird zum Beispiel häufig bei Verdacht auf einen Knochenbruch angewendet: Zeigt das Röntgenbild eine Unterbrechung der Kontinuität des Knochens, ist der Verdacht bestätigt.
Anwendungsbereiche
Röntgenbilder in der Orthopädie werden beispielsweise angewendet:
- Knochenbruch
- Schenkelhalsbruch
- Handgelenksbruch
- Schlüsselbeinbruch
- Sprungelenksbruch
- etc.
- Arthrose an Gelenken
- Kniearthrose
- Hüftarthrose
- Daumensattelgelenksarthrose
- etc.
- Rückenschmerzen
- Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen
- Facettensyndrom
- Knochentumore
- etc.
- Fehlform von Körperwuchs (Skoliose, Kyphose etc.)
- Osteoporose
Wirkungsweise
Was ist Röntgen?
Mit „Röntgen“ bezeichnet man Untersuchungsverfahren, bei denen mit Hilfe von Röntgenstrahlen Bilder oder Durchsichten vom Körperinneren erzeugt werden. Die Bilder werden gewöhnlich auf Röntgenfilmen fixiert oder auf einem Bildschirm wiedergegeben. Röntgenverfahren sind schnell und werden besonders bei Knochen-, Lungen-, Brust- und Herzuntersuchungen eingesetzt.
Wie funktioniert eine Röntgenuntersuchung?
Ein Röntgengerät besteht aus einem Röntgenstrahler und einem Aufnahmesystem, z. B. einer Filmkassette oder einem digitalen Detektor. Die Untersuchung wird im Stehen, Sitzen oder Liegen durchgeführt. Ergebnis sind zwei- oder dreidimensionale Schwarzweiß-Bilder, die der Arzt an einem Lichtkasten oder am Monitor auswertet.
Was passiert während der Untersuchung?
Die Röntgenstrahlen durchdringen während der sehr kurzen Untersuchungszeit den Körper, werden an unterschiedlichen Körperbestandteilen (Knochen, Gefäß, Lunge) unterschiedlich geschwächt und werden am Film oder am Detektor registriert. Je nach untersuchter Körperregion wird Ihnen vor der Untersuchung eventuell ein Kontrastmittel als Getränk oder Injektion verabreicht.
Was sollten Sie noch wissen?
Eine Röntgenuntersuchung ist absolut schmerzfrei. Röntgenaufnahmen sind nur bei häufiger Anwendung oder sehr hohen Dosen gesundheitlich bedenklich. Bitte weisen Sie in jedem Fall auf eine bestehende Schwangerschaft hin und besprechen Sie Medikamentenallergien mit dem Arzt, damit gegebenenfalls ein geeignetes Kontrastmittel gewählt werden kann.
Digitales Röntgen
Dank modernster Geräte werden alle Röntgenbilder bei mir digital aufgenommen. Das hat für den Patienten den Vorteil, dass keine langen Wartezeiten mehr durch das Entwickeln der Bilder entstehen. Durch spezielle "Kinderfilter" ist die Strahlung, denen ein Patient bei der Aufnahme ausgesetzt ist, reduziert. Für die optimale Behandlung werden die Daten direkt in die Krankenakte eingespielt, so dass der behandelnde Arzt stets alle Röntgenaufnahmen abrufen kann und Röntgenbilder nicht mehr verloren gehen können.
Ablauf
Worauf muss der Patient vor der Untersuchung achten?
Vorbefunde aus bisherigen Untersuchungen, z. B. Röntgen, Ultraschall oder Computer-Tomographie, sollten mitgebracht werden, um einen Vergleich zu ermöglichen. Wenn eine Patientin schwanger sein könnte, sollte sie vor der Röntgenuntersuchung den Arzt darüber informieren. Vor der Untersuchung müssen Dinge beiseite gelegt werden, die das Bild stören können, also beispielsweise Metallteile wie Schmuck, Haarspangen, BH oder Zahnprothesen. In der Regel muss sich der Patient auch an dem betreffenden Körperbereich entkleiden.
Der Untersuchungsablauf
Der Patient begibt sich zwischen das Röntgengerät, das die Strahlen aussendet, und den Röntgenfilm beziehungsweise das Aufnahmegerät. Eine Bleischürze dient z. B. dem Schutz der Geschlechtsteile. Nun erfolgt die Röntgenaufnahme. Während dieser Sekunden sollte der Patient weitestgehend stillhalten. Das Personal unterweist den Patienten dazu. Meist erfolgt mehr als eine Röntgenaufnahme, um eine Beurteilung aus unterschiedlichen Richtungen zu ermöglichen. Ein Arzt schaut sich die Aufnahmen an und wertet sie aus.
Risiken
Röntgenstrahlen sind sogenannte ionisierende Strahlen. Ionisierende Strahlen schaden dem Erbgut (die DNA).
Durch die natürliche Strahlung sind wir täglich ionisierenden Strahlen ausgesetzt. Die Schädlichkeit der Röntgenstrahlen hängt im Wesentlichen von der Lokalisation der angewendeten Röntgenstrahlung ab.
Vergleichsweise strahlenunempfindlich sind Hände und Füße, während Aufnahmen innerer Organe strahlenintensiver sind.
Es wird jeweils eine sorgsame Abwägung von Risiko und Nutzen einer Diagnostik durchgeführt.
Insbesondere bei bestehender Schwangerschaft die Indikation zur Röntgenuntersuchung genau geprüft werden.
Zusammenfassend wird das Strahlenrisiko der Röntgenuntersuchung meist überschätzt. Man sollte die geringe Strahlenbelastung dem Risiko einer übersehenen Erkrankung gegenüberstellen.
Bei Kindern bis zum Alter von 18 Jahren werden noch zusätzliche Filter zur Verringerung der Strahlung von mir verwendet.