Synonyme
Infiltrationstherapie, Facetteninfiltration
Allgemeine Hinweise
Eine der Hauptursachen der chronischen Rückenschmerzen liegt an den im Laufe der Jahre immer mehr verschlissenen kleinen Wirbelgelenken. Wie jedes Gelenk am Körper können diese kleinen Gelenke - sie tragen immerhin nahezu die Hälfte des gesamten Körpergewichtes und werden bei jeder Bewegung des Oberkörpers gebraucht – durch starken Abrieb, verstärkt noch von immer dünner werdenden Bandscheiben, langsam aber sicher in eine Arthrose übergehen. Man nennt es Facettenarthrose.
Nach den neuesten Therapierichtlinien werden diese Facettengelenke zielgerichtet von der HWS bis LWS und Iliosacralgelenk unter Röntgenkontrolle mit einem entzündungshemmenden Präparat infiltriert. Dies kann einmal pro Woche oder innerhalb einer Woche täglich geschehen, um einen nachhaltigen Zustand der Schmerzfreiheit zu erreichen. Die Behandlung findet prinzipiell ambulant statt, der Patient kann nach einer kurzen Ruhephase sofort wieder den Weg nach Hause (auch ohne Begleitperson) antreten.
Die Injektion wird mit einer sehr dünnen Kanüle unter Gabe einer Lokalanästhesie nahezu schmerzfrei durchgeführt.
Vielfach besteht schon nach der ersten Behandlung deutliche Schmerzreduzierung oder Schmerzfreiheit.
Anwendungsbereiche
Akute Rückenschmerzen mit teilweiser Ausstrahlung bis in die Gesäßbacken. Chronische Rückenschmerzen ohne Ausstrahlung bis in die Füße. Vor der Behandlung der Radiofrequenztherapie wird die Facetteninfiltration benutzt, um bei erfolgter, wenn auch kurzfristiger Schmerzfreiheit, im Anschluß die Denervation durchzuführen.
Wirkungsweise
Ein Gemisch aus örtlichem Betäubungsmittel mit einem Kortikoid wird mit einer sehr dünnen Nadel an das Facettengelenk und seinen versorgenden Nerv gespritzt.
Bilder von einer Operation - Perkutane Radiofrequenzbehandlung an den Wirbelgelenken. (klicken zum vergrößern)
Risiken
Wie bei jeder Injektion besteht das Risiko einer Infektion.